Feuersalamander gehören zu den farbenfrohesten Bewohnern deutscher Wälder – doch nur selten bekommt man sie zu Gesicht, denn sie sind überwiegend nachtaktiv.
An dunklen, sehr feuchten Tagen kann man sie jedoch auch tagsüber sehen. Im Volksmund nennt man sie deshalb auch Regenmännchen.
Die mit ausserordentlicher Sehstärke ausgerüsteten Amphibien haben bemerkenswerte Eigenschaften. Reinhard Mink beschreibt sie auch gerne als Evolutionsartisten.
Sie beginnen ihr Leben als reine Wasserbewohner und sind mit großen Kiemenbüscheln hinter dem Kopf ausgestattet. Je nach Wassertemperatur und Nahrungsangebot verbringen sie drei bis sechs Monate in ihrem Laichgewässer. Kurz vor Abschluss der Metamorphose erhalten die Junglurche schon ihre typisch gelben Flecken. Die Kiemen bilden sich langsam zurück und der Salamander verlässt den Lebensraum Wasser. Er beginnt sein Leben als Bewohner des Waldes.
Doch das ist nur die Regel. In diversen Unterarten bringen die Anpassungskünstler voll entwickelte Jungsalamander zur Welt, die ihr Leben direkt als Landlebewesen beginnen(Vollmolchgebärend).
Dies scheint fallweise als spontane Anpassung auf veränderte Lebensräume zu geschehen. Ein Extrembeispiel hierfür ist der Ovideosalamander, der durch die Veränderung seines ursprünglichen Lebensraumes fernab von Gewässern lebt und ausschließlich fertig entwickelte Landtiere zur Welt bringt(Viviparie). Doch auch von anderen Unterarten ist diese Entwicklung bekannt.
Der Feuersalamander ist mein Botschafter für strukturreiche, naturbelassene Mischwälder mit klaren, sauerstoffreichen Gewässern. Dort fühlt er sich am wohlsten, kann sich ernähren und sich im Totholz verstecken. Durch solche Waldgebiete profitieren auch viele weitere Tierarten die unseren Wäldern den dringend benötigten Artenreichtum erhalten.