Das bekannte Watt der Nordsee ist das grösste Wattgebiet der Erde und UNESCO Weltnaturerbe.
Wattgebiete gibt es weltweit. Sie sind spezielle Ökosysteme, die an flachen Küstengebieten entstehen und durch die Gezeiten geprägt sind. Die Gebiete fallen zu gewissen Tageszeiten trocken und werden zu anderen Tageszeiten fast komplett überflutet. In Wattgebieten vermischt sich das Süsswasser der Flüsse mit dem Meerwasser. Sedimente und Nährstoffe werden ausgetauscht.
Das Wattenmeer der Nordsee ist ein einzigartiger Lebensraum, der über 10.000 Tier und Pflanzenarten beheimatet. Im Geflecht verschiedener Ökosysteme belegen Wattgebiete eine Schlüsselrolle. Das Wattenmeer der Nordsee ist Europas größter Rastplatz für Zugvögel und gleichzeitig Laichgebiet für zahlreiche Fischarten. Viele Zugvögel überwintern dort auf Ihrem Weg von der Arktis ins südliche Afrika.
Ausser dem Wattwurm sind Kegelrobben und Seehunde die Wappentiere des Wattenmeeres der Nordsee. Kegelrobben sind die größten Raubtiere Deutschlands. Noch vor 100 Jahren waren sie fast vollständig aus der Nordsee verschwunden. Kolonien wie auf der Helgoländer Düne, erleben erfreulicher Weise seit über 20 Jahren einen starken Zuwachs. Mit respektvollem Abstand kann man dort im Winter, so gut wie nirgendwo sonst auf der Welt, die Geburtensaison beobachten.
Der Boden des Wattenmeeres wird von verschiedensten Krebs-, Muschel- und Schneckenarten bewohnt. Auch die biologisch hochproduktiven Seegraswiesen gehören zum Ökosystem des Watts.
Durch die Nähe zur Küste unterliegen Wattgebiete einem großen Einfluss des Menschen.
Übermässiger Nährstoff, Gift und Sedimenteintrag bedrohen diese Gebiete.
Aber auch der Klimawandel kann durch den rasant steigenden Meeresspiegel die Wattgebiete zunächst einmal verschwinden lassen. Auch die Versauerung der Meere ist für alle Kalkskelett bildenden Arten, wie Muscheln, ein Problem. In vielen Gebieten der Erde zeigen sich bereits erschreckende Auswirkungen.